Landkreis Osnabrück I Pressemitteilung vom 21. Juni 2024
Als einen weiteren schweren Schlag für die stationäre medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Osnabrück bezeichnet der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Calderone die Ankündigung des Klinikkonzerns des Bistums Osnabrück, Niels-Stensen, das Krankenhaus in Ostercappeln zu schließen.
Nachdem das Krankenhaus in Bramsche bereits vor Jahren weitestgehend aus der akutmedizinischen Versorgung herausgenommen und 2023 das Marienhospital Ankum-Bersenbrück geschlossen wurde, schwäche die angekündigte Schließung des St.-Raphael-Krankenhauses Ostercappeln den ländlichen Raum weiter. „Der Niels-Stensen-Konzern verfolgt damit eine bereits seit Jahren feststehende Strategie, lediglich die beiden zentralen Häuser in Osnabrück – Franziskushospital Harderberg und Marienhospital Osnabrück – zu stärken.“ So seien die Anträge für Investitionskosten beim Land der letzten Jahre durch Niels-Stensen zu bewerten. Dieser Weg zur Zentralisierung verschlechtert die medizinische Versorgung für weite Teile der Landkreisbevölkerung massiv. „Hier verliert Kirche auch den Anspruch, nah am Menschen zu sein – die künftig weiten Wege zu stationären Einrichtungen verschlechtert nicht nur die Notfallmedizin, sondern sei auch menschlich falsch.“
Die Landrätin fordert Calderone auf, die Strategie von Niels-Stensen nicht einfach achselzuckend hinzunehmen. Denn die Landkreise haben nach dem Niedersächsischen Krankenhausgesetz die Krankenhausversorgung der Bevölkerung im Rahmen der Daseinsvorsorge als Aufgabe des eigenen Wirkungskreises sicherzustellen. „Der Landkreis blutet aus in der Krankenhausversorgung. Die Schließung der Krankenhäuser Dissen, Ankum und jetzt Ostercappeln und die Umstrukturierung des Krankenhauses Bramsche führt zu eine deutlichen Schlechterversorgung der Bewohner des Landkreises Osnabrück im Vergleich zur städtischen Bevölkerung.“ Bereits bei den letzten Schliessungsrunden wäre der Landkreis gefordert, jetzt brenne die Hütte! „Die grüne Landrätin ist dringend gefordert, das Thema zur Chefinnensache zu machen und mit der rot-grünen Landesregierung die katastrophalen Pläne von Niels-Stensen zu stoppen.“ Die Landrätin müsse endlich beginnen, sich für die akutmedizinischen Belange der ländlichen Bevölkerung einzusetzen.
„Und die Bundesregierung muss die besonderen Herausforderungen des ländlichen Raumes in der akutmedizinischen Versorgung sehen.“ Für den Raum Osnabrück bedeute dies, dass Osnabrück nicht drei große Krankenhäuser brauche und der Landkreis schrittweise leer laufe. Hier sei ein Stärkungsgesetz für kleine und mittelgroße stationäre Einrichtungen im ländlichen Raum sofort nötig. Das SPD-Gesundheitsministium in Berlin dürfe nicht nur auf städtische Ballungsräumen in dieser Frage setzen.