Der Gesundheitscampus: Der Begriff ist selbst Osnabrückern, die wachen Auges die lokale Entwicklung beobachten, nicht unbedingt ein Begriff. Der Gesundheitscampus ist eine Plattform zum Austausch von Wissenschaft und Praxis, er soll Forschungsergebnisse in die medizinische Anwendung bringen. Getragen wird er von der Universität und der Hochschule Osnabrück.
Beide Hochschulen bieten zusammen über 20 Studiengänge im Gesundheitssegment, in denen mehr als 2500 Studierende zu Fach- und Führungskräften für das Gesundheitswesen ausgebildet werden. Die Forschung zum Beispiel in der Pflege- oder Therapiewissenschaft findet in der Fachwelt hohe Beachtung.
So auch bei den Landtagsabgeordneten – etwa als der Arzt und Physiotherapie-Professor Christoff Zalpour über das Motion-Lab berichtete. Darin werden Berufsmusiker, die wegen der ewig gleichen Belastung gesundheitliche Probleme bekommen, mit moderner Technik untersucht. Zahlreiche Sensoren und ein Dutzend Kameras zeichnen die Bewegungen zum Beispiel einer Geigenspielerin auf. Anhand der Daten können die Forscher die Beanspruchung von Bändern, Gelenken und Muskeln exakt ermitteln und entsprechende Therapien entwickeln. „Für mich war das völlig neu,“ sagte Anette Mayer zu Strohen, Landtagsabgeordnete und Ratsfrau aus Osnabrück. Und damit war sie nicht die einzige.
Die von Christian Calderone aus Bersenbrück organisierte, zweitägige Sommertour führte die Landespolitiker in das Gemeinschaftshaus Merzen, einer Pflege-WG der Caritas, zur Firma Klages und Partner in Wallenhorst, die Instrumente zum Personalmanagement entwickelt, nach Bissendorf, wo die Politiker mit Pflegedienstleitern diskutierten, nach Bad Iburg in die stationäre Altenpflege St. Franziskus, nach Voxtrup zur Tagespflege St. Elisabeth, nach Uelsen, Thuine, Meppen und Surwold, wo jeweils die örtlichen Landtagsabgeordneten Besuche in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen organisierten.
„Wir wollen zuhören und lernen“, sagte Burkhard Jasper, Gastgeber des Besuchs auf dem Gesundheitscampus in Osnabrück, „und natürlich Anregungen aufnehmen und in unsere politische Arbeit einbringen.“