Fürstenau I Pressemitteilung vom 26. April 2018
Christian Calderone (CDU) meldete Vollzug! Bei einem Besuch beim Bildhauer Heinz Stall in Fürstenau-Settrup hatte der Landtagsabgeordnete eine gute Botschaft mit im Gepäck: Eine Anregung auch aus Fürstenau aufgreifend sieht das neue Bestattungsrecht des Landes Niedersachsen eine Regelung vor, Natursteine auszuschließen, die durch Kinderarbeit gewonnen worden sind.
„Erreicht werden kann dieses Ziel durch die ausschließliche Verwendung entsprechend zertifizierter Produkte. Dies wird im neuen Bestattungsrecht verankert“, so Calderone. Das „Niedersächsische Gesetz über Leichen-, Bestattungs- und Friedhofswesen“, welches novelliert in den Landtag eingebracht wurde und sich aktuell in der Ausschussberatung befindet, wird vorsehen, Natursteine nicht zu verwenden, die in einem Staat oder Gebiet gewonnen oder hergestellt wurden, in dem das Übereinkommen über das Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der Formen der Kinderarbeit vom Juni 1999 nicht eingehalten wird.
Die Novelle geht damit auch auf ein Anschreiben der CDU/FDP-Gruppe im Rat der Samtgemeinde Fürstenau zurück, in dem die Ratsgruppe sich an den Landtagsabgeordneten Calderone mit der Bitte gewandt hatte, eine entsprechende Regelung im niedersächsischen Bestattungsgesetz zu verankern.
„Die Neuregelung ist nur zu begrüßen“, freute sich Bildhauer Heinz Stall, der seinerseits wieder die örtliche CDU-Fraktion für dieses Thema sensibilisiert hatte. „Als kommunaler Träger hatten wir bislang keine Handhabe, einen solchen Passus in unsere Friedhofssatzung zu bringen“, erläutert Bürgermeister Herbert Gans. „Es kommt auch zu Wettbewerbsverzerrungen“ sieht auch Samtgemeindefraktionsvorsitzender Friedhelm Spree neben der Kinderarbeit zusätzliche Probleme. Betriebe, die Steine aus Indien oder China verarbeiten, die unter nicht tragbaren Bedingungen gewonnen werden, zahlen deutlich weniger als Unternehmer, die ausschließlich mit Materialien aus Deutschland arbeiten oder durch Zertifikat nachweisen können, dass ihr Waren unter Beachtung des Niedersächsischen Tariftreue- und Vergabegesetzes gewonnen oder hergestellt worden sind.
Großes Interesse zeigten die Gäste dann bei einem Rundgang durch Stalls Werkstatt und Ausstellungsräume: „Die Arbeit der Steinmetze steht für Werte“, erläuterte Stall, dies in einer Branche, die zunehmend unter Druck stehe – unter anderem auch durch die Vielfalt der Bestattungsformen. „Das wichtige bei unserer Arbeit ist der Mensch: man will den Menschen nahekommen“, so seine Intention und sein Antrieb.