Rieste I Bramscher Nachrichten vom 14.02.2014
Die einen wanderten zunächst noch und kamen vom Alfsee herüber. Die anderen zog es direkt an die Fleischtöpfe. SPD und CDU hatten das gleiche Ziel. Die Alte Küsterei im Riester Ortsteil Lage. Beide luden zum Grünkohlessen ein. Und beide würzten ihre Treffen mit allerlei kommunalpolitischen Themen.
Zusammen mit ihren Gästen aus dem benachbarten Neuenkirchen-Vörden – darunter die Ratsmitglieder Andreas Frankenberg und Hermann Schütte – streiften die Sozialdemokraten aber auch Themen wie die Flächenpolitik im Industrie- und Gewerbegebiet Niedersachsenpark oder die Zukunft des Alfsees als Urlaubs- und Freizeitregion. Das künftige Baugebiet „Kleiner Esch – Erweiterung“, dem sie zugestimmt hatten, nahmen die SPD-Politiker sogar auf ihrer Wanderung unter die Lupe.
24 Stunden später gehörte der Saal der Alten Küsterei dann der Union. Landtagsabgeordneter Christian Calderone („hin und wieder muss man sich in der Politik auch mal selbstkritisch reflektieren“) erläuterte die eingeleiteten Positionskorrekturen der Niedersachsen-CDU („wir stellen uns nach der verlorenen Landtagswahl neu auf“) bei Themen wie Mindestlohn, Studiengebühren oder dem Abitur nach neun Jahren am Gymnasium. Zudem sprach Calderone vor den Zuhörern aus Alfhausen, Neuenkirchen-Vörden und Rieste über die Schulstandort- und Schulstrukturdebatte im Landkreis („wir sind am Anfang einer schwierigen Diskussion“) und stellte fest, dass die Probleme im nördlichen und südlichen Kreisgebiet ähnlich seien.
Bürgermeister Sebastian Hüdepohl nutzte die Gelegenheit, im Beisein der CDU-Fraktionsvorsitzenden Andrea Blanke – und ähnlich wie die SPD – ebenfalls das Kindergartenplatzproblem in den Vordergrund zu rücken. Es gelte, „eine Lösung vor Ort“ in Rieste zu finden, „das ist für mich vorrangig“, so Hüdepohl. Kurzfristig gehe es um zehn bis 15 zusätzliche Plätze. Auch er denke über eine Lösung in der Johannes-Schule nach. Gespräche mit der Landesschulbehörde seien konstruktiv verlaufen. „Ich hoffe, in wenigen Tagen eine positive Meldung machen zu können“, so Hüdepohl. Vielleicht ja schon in der nicht-öffentlichen Ratssitzung am kommenden Montag.